First Responder
Informationen:
https://www.firstresponder.be
Da Eggiwil, Röthenbach und Schangnau zu den Dörfern zählen, welche durch den Rettungsdienst der Regionalspital Emmental AG nicht unter 25 Minuten erreichbar sind, führt ein Herzstillstand in 95 von 100 Fällen zum Tod. Deshalb wurde die First Respondergruppe Oberemmental ins Leben gerufen. „Eine Überlebenschance von vier Prozent bei einem Herzstillstand ist uns einfach zu wenig“ betont Stefan Nydegger, Stv. Leiter Rettungsdienst und Notfallstationen der Regionalspital Emmental AG. Studien haben gezeigt, dass durch den Einsatz von First Respondern, also Laien, welche in BLS-AED (Lebensrettende Basismassnahmen und Einsatz des Defibrillators) ausgebildet sind, die Überlebenschancen der Patienten mit Herzstillstand massiv steigen. Wenn nun aus dem Gebiet des Oberemmentals bei der Sanitätsnotrufzentrale 144 eine Meldung „leblose Person, bewusstloser Patient, Herzproblem“ eingeht, werden nebst dem Rettungsdienst auch mittels Gruppenruf (SMS) die 12 First Responder aus der Gemeinde Eggiwil und die sieben aus den Gemeinden Röthenbach und Schangnau aufgeboten.
Wettlauf gegen die Zeit
Der First Responder, begibt sich, sofern er nicht ortsabwesend oder unabkömmlich ist, so rasch als möglich zum Patienten und nimmt die Thoraxkompressionen im Wechsel mit der Beatmung auf. Wenn er auf dem Weg beim Standort des Defibrillators vorbeikommt, nimmt er diesen mit, ansonsten begibt er sich ohne technische Hilfsmittel zum Patienten. Im Idealfall sind so mehrere Helfer vor Ort, bevor die Ambulanz eintrifft. Da die finanziellen Mittel fehlen, um einen Pikettdienst zu entschädigen, ist nicht gewährleistet, dass in jedem Fall First Responder verfügbar sind. „ Wenn dies eintrifft, liegt dieselbe Situation vor, wie jetzt. Mit diesem System können wir aber nur gewinnen“ betont Stefan Nydegger. Die Grundausbildung der First Responder wurde durch die Kursleiterinnen in den Samaritervereinen vermittelt. Die eintägige Einsatzschulung nahmen Rettungssanitäter der Regionalspital Emmental AG vor. Motivation, sich zum First Responder auszubilden ist, dass sich durch dieses System in den abgelegenen Gebieten selbst geholfen werden kann. Denn es kann ja jeden von uns treffen.