Feldübung 2010

 

 

Hilfe, das Schulhaus brennt

 

Die Feldübung des Kreises Signau wurde in diesem Jahr durch den Samariterverein Eggiwil organisiert. Die Übungsannahme lautete: Brand in Schulhaus Siehen. Rund 40 Personen befinden sich im und rund um’s Schulhaus. Für die 80 ankommenden Samariterinnen und Samariter galt es sofort mitanzupacken.

 

„Hilfe, Hilfe!“ Zehn angstvolle Kinder, mit russgeschwärzten Köpfen stehen mit ihrer Lehrerin am Fenster und atmen auf, als die Feuerwehr einfährt. Sofort erteilt der Einsatzleiter Anton Bigler die ersten Anweisungen und schon werden Kinder aus dem Schulhaus evakuiert. Auf dem Platz sind lediglich zwei Samariterinnen, die darauf hoffen, dass sie bald Verstärkung erhalten. „Wo ist mein Mann?“ Die Ehefrau des Abwarts lässt sich kaum beruhigen. Glücklicherweise treffen nun die ersten Samariter am Unglücksort ein und bemühen sich, nicht nur diese Frau sondern auch die Schüler, die nach und nach aus dem Schulhaus gebracht werden, zu beruhigen und diese so gut wie möglich zu betreuen. Sehr schnell ist der Atemschutztrupp zum Brandherd vorgedrungen und der erste Schwerverletzte wird aus dem Gebäude transportiert. Oh je, jetzt wird es richtig ernst, der Schulhausabwart, alias Phantom, weist keine Lebenszeichen mehr auf.

 

Rettungsdienst übernimmt Triage

 

Als der Rettungsdienst eintrifft, steht für das Team steht die Triage und die Behandlung der Schwerverletzten im Vordergrund. Supponiert erhält der Einsatzleiter die Anweisung sechs Ambulanzen und zwei Helikopter anzufordern, damit die Schwerverletzten optimal versorgt und transportiert werden können. Die aus dem Schulhaus Geborgenen müssen ausharren, da es an Transportgeräten fehlt. Endlich gelingt es, alle in das Verwundetennest in der Zivilschutzanlage in der Nähe des Schulhauses zu transportieren und auch genügend Wolldecken und Verbandmaterial zu organisieren.

 

Sind alle Personen gefunden worden?

 

Für den Einsatzleiter stellt sich das schwerwiegende Problem, herauszufinden, ob wirklich alle Personen gerettet werden konnten. Der verstörte Lehrer kann darüber keine Auskunft erteilen und wie viele Handwerker tatsächlich anwesend waren, muss vorerst herausgefunden werden. Ein richtiges Chaos bricht dann aus, als das „Buschtelefon“ auf dem Weiler Siehen so richtig zu funktionieren begonnen hat und immer mehr beunruhigte Eltern, weinende, hysterische und eine nur englisch sprechende Mutter auf dem Schadenplatz eintreffen. Und dann erst diese Journalistin, die sich immer wieder irgendwie einen Weg zum abgesperrten Platz bahnen kann und für viel aussagende Fotos vor gar nichts zurückschreckt.

 

Zusammenarbeit klappte

 

Der Schlusspfiff ertönt, die Übung wird abgebrochen. Hansueli Wüthrich, Übungsleiter der Feuerwehr Eggiwil hält fest, dass die Zusammenarbeit trotz der Chaosphase, gut gelungen sei. Die Instruktorin Doris Wolf betont, dass diese Art von Übung für die Samariterinnen und Samariter etwas ungewohnt sei. Lina Kurth, Instruktorin zeigte sich überwältigt, dass so viele Samariter an der Feldübung teilgenommen haben und lobt, dass die Zusammenarbeit so gut geklappt habe. Patrick Moser vom Rettungsdienst Regionalspital Emmental, Stützpunkt Langnau, zeigte sich erfreut, dass das Team durch so viele motivierte Samariterinnen und Samariter unterstützt wurde.